Ich will unerwartet erscheinen

Gundega Repðe im Gespräch mit Mâra Zâlîte

 

Gundega Repðe: Du bist derart populär, daß man meinen könnte, jeder würde alles über dich wissen. Beim Durchstöbern der Zeitungsarchive jedoch stellt sich heraus, daß du gar nicht so oft interviewt worden bist. Ich würde gerne wissen, wie sich eine Dichterin fühlt, die der Unabhängigkeitsbewegung, der Atmoda¹ war. Heute pflegt man auf die einstigen Symbole zu pfeifen, und das liegt vielleicht auch irgendwie in der Natur der Sache der Evolution; aber kommt es dir nicht selber so vor, daß da deine Schale, dein Image ändern mußt, damit deine Stimme heute wirklich vernommen wird? Daß du eine bestimmte Phase abgeschlossen hast und nun gewissermaßen erneut aus der Asche erstehen mußt?

Mâra Zâlîte: Deine erste Frage ist schonungslos und trifft ins Schwarze. Diese Asche empfinde ich sehr deutlich. Je weißer die Blüten, desto schwärzer die Beeren... Aber dieses Schwarz der Beeren möchte ich nicht öffentlich zur Schau stellen, das ist, wie man heute so schön sagt, mein eigenes Problem. Wer möchte schon nicht neu geboren werden wie ein Phoenix! Aber das ist kein rationaler, kein mit dem Willen zu steuernder Prozeß. Das Leben gleicht einem Wind, der die verschiedensten Samen mit sich trägt, und die er ununterbrochen in dich hineinbläst. Du weißt nie ganz genau, welche Saat du in dir trägst. Man kann nur abwarten, was daraus erwächst. Ich weiß nichts über meine mentale Zukunft. Mir ist nicht bekannt, ob die Providenz Interesse haben wird, ihre Pläne durch mich zu realisieren. Vielleicht bin ich bereits verbraucht, vielleicht bin ich noch zu etwas nutze. Du sagst, „die Schale verändern, damit die Stimme wirklich vernommen wird”. Derzeit empfinde ich es genau umgekehrt: ich würde am liebsten unsichtbar und unhörbar sein. Es gibt mich zur Zeit nicht. Es gab mich, und es wird mich hoffentlich geben, aber augenblicklich gibt es mich nicht. Ich genieße die Freiheit. Die Zeit und auch die Gesellschaft hatte mich ein wenig unter dem Pantoffel. Ich übernehme gerne Pflichten, aber ich mag es nicht, wenn sie mir aufgezwungen werden. Das Bewußtsein, daß etwas von mir erwartet wird, war eine zu schwere Last für mich - und in noch höherem Maße die Vergegen­wärtigung dessen, was von mir erwartet wird. Ich will unerwartet erscheinen. Ich kann ein Lied davon singen wie es ist, in eine bestimmte Ecke, Position oder Haltung gesteckt zu werden. Wenn man versucht, dich auf diese Position festzunageln - weil es bequemer ist, insbesondere, wenn du schon als Stoff im Schulunterricht behandelt wirst. Dann möchte ich ausweichen, ausreißen, die Spuren verwischen, mich maskieren. Ich vermag mich keiner der gesellschaftlichen Rollen gänzlich zu unterwerfen, die das Leben mir angetragen hat, und ich kann nicht klagen, sie wurden mir reichlich angetragen. Die Invasion des social life erlebe ich aus irgendeinem Grunde mit vibrierenden Nerven. Ich habe es nie gewollt und vermocht, an meiner „Schale”, an einem Image zu arbeiten. Solche Bestrebungen kommen mir ein wenig lächerlich vor, ein wenig erbärmlich und ein wenig verlogen. Ich möchte, daß man es mit mir zu tun hat, nicht mit meinem Image. Seit jeher war mir diese romantisierte Interpretation des Terminus „Dichterin” zuwider. Stets wollte ich dem etwas entgegensetzen: den schwarzen Kleidern, den Mützen und Schals, den Kerzen, der Unbeholfenheit in praktischen Dingen, der Boheme usw. Und auch dem von dir erwähnten „gewissen Symbol”. Um Himmels Willen! Ich war erschüttert, als ich zu einem gewissen Zeitpunkt fühlte, daß ich mich nur darauf einlassen müßte und ein klein wenig nachhelfen, um jene Figur zu verkörpern, die man von mir erwartete. Als ich 1989 zur „Frau des Jahres” gekürt wurde, war das der Punkt, da ich bewußt begann, mich dem zu widersetzen. Ich bin nicht bereit, Liebe auszubeuten. Ich habe mich zurückgezogen, um frei zu sein.

Gundega Repðe: Du sagtest einmal, daß du keine Schreibtechnik hast, sondern eine Überzeugung brauchst. Bist du der Ansicht, daß dein bisheriges Oevre mit „Gedankendichtung” zu etikettieren ist? Wie kommst du mit den Kaprizen von Inhalt und Form, Paradoxien und Paradigmen zurande?

Mâra Zâlîte: Obwohl ich bereits seit zwanzig Jahren in der Literatur mitmische, kann ich mich nicht als mit allen Wassern gewaschenen Profi bezeichnen. Ich schreibe immer noch wie eine Amateurin und lasse mich von Gefühlen leiten, von halb unbewußten Impulsen. Ich warte auf Eingebung, Beflügelung, das Gefühl, daß das Niedergeschriebene von großer Wichtigkeit ist. Mit den Jahren schleift sich die für das Dichten unerläßliche Egozentrik - fast würde ich sagen Beschränktheit - ab, man fühlt sich nicht mehr als derart wichtige Einheit im Universum wie früher, und deshalb packt einen die Dichterei auch seltener. Ich bin keine besondere Formalistin, daher kann ich zum zweiten Teil deiner Frage nicht viel sagen. Die Form entsteht intuitiv. Dabei darf nicht unterschlagen werden, daß Erfahrung und Wissen Elemente der Intuition sind.

Gundega Repðe: Bist du zufrieden mit deinen Kritiken?

Mâra Zâlîte: Augenblicklich bin ich sehr zufrieden mit der Kritik, weil sie mich in Frieden läßt. Um dieses Friedens willen könnte ich fast auf das Schreiben verzichten! Jahrelang stand ich unter Dauerstreß wegen der Aufmerksamkeit, die auf mich gerichtet war. Vielleicht sogar mehr durch Anerkennung als durch Ablehnung. So bin ich nun einmal. Es ist mir schwergefallen, in dieser totalen Öffentlichkeit zu leben, zu atmen, mich zu bewegen.

Gundega Repðe: Du nimmst aktiv an gesellschaftlichen Events teil, an Buchpräsentationen und Empfängen. Was sind deine Beobachtungen hinsichtlich der derzeitigen „high society”?

Mâra Zâlîte: Ich habe nicht das Gefühl, aktiv teilzunehmen. Nur insoweit es mich interessiert oder meine Arbeit es erfordert. Ich empfinde keinen proletarischen Zorn gegenüber den Menschen, die in gesellschaftlicher oder materieller Hinsicht einen höheren Rang einnehmen als ich. Es existiert nur eine einzige Hierarchie, die zählt, und deren Kriterium ist die menschliche Qualität. Es stammt doch keiner von uns aus königlichem Hause. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es sowohl Hauswarte als auch Jungunternehmenr, sowohl Minister als auch Parlamentsabgeordnete. Der gegenwärtige allgemeine Negativismus in der Gesellschaft ist der beste Nährboden, um Haß auf die oberen Zehntausend zu säen - mit garantiertem Erfolg. Es sitzen nun einmal nicht nur Dummköpfe und Banditen in der Regierung! Das Parlament repräsentiert die breite Basis der Gesellschaft, es ist ihr Spiegelbild. Der Anteil an Idiotie und Korruption ist hier wie da derselbe, und der Anteil an Integrität und Besonnenheit ebenso. Eine bekannte Szene: eine Familie sitzt abends vor dem Fernseher und macht leidenschaftlich, sogar verhältnismäßig intelligent einen nach dem anderen nieder, der auf der Mattscheibe auftaucht. Aber sich selber sehen sie nicht - daß sie nicht wegen einer Erkältung niesen, sondern wegen des Staubs, daß die Flöhe scharenweise herumhüpfen und man nicht mehr durch die Fenster sehen kann. Auf dem Tisch eine Pulle. Sie hocken im Dreck und schimpfen auf „die da oben”. Aber vielleicht meinst du ja mit der „high society” eine ganz andere Gesellschaftsschicht, die wunderbarerweise eine höhere Akzeptanz genießt? Mit der Mafia kenne ich mich allerdings nicht aus.

Gundega Repðe: Warum sitzt du nicht im Parlament oder auf einem Ministersessel? Wie ich höre, hat man wiederholt versucht, dich zu verführen. Was sind die Motive für dein Widerstehen?

Mâra Zâlîte: Ich wurde aufgefordert, nicht verführt. Womit könnte man mich verführen? Mit Ruhm, einem guten Gehalt und der aus Sowjetzeiten überkommenen Sehnsucht nach Auslandreisen? Es ist bedauerlich, daß die Gesellschaft die Bekleidung der höheren Posten im Staatsdienst genau damit in Verbindung bringt - und nicht mit harter Arbeit, ständiger Überlastung und ununterbrochenem Streß als Resultat der hohen Verantwortung und der allgemeinen Lage des Staates. Schlimmer noch: Nach Ansicht der Leute gibt es dort gute Gelegenheiten, sich etwas unter den Nagel zu reißen. Auch das ist ein Erbe der Sowjetzeiten, da ganz unverblümt als guter Job galt, wo man außer dem Lohn noch etwas „bekommen” konnte, und sei es ein Sack Zement oder eine Schweinshaxe. Dieser Verdacht gegenüber jedem Menschen in der Regierung oder im Parlament ist entsetzlich. Für mich wäre das nur schwer zu ertragen, es würde meine Selbstachtung zerstören, mich lähmen. Aber es geht nicht nur um das „böse Gerede der Leute”. Wenn ich wüßte, daß in der gegenwärtigen Entwicklungsphase des Staates etwas wesentliches unmittelbar von meiner Tätigkeit abhängen würde, dann könnte ich darüberstehen. Aber ich bin mir sehr wohl bewußt, daß die politische und wirtschaftliche Entwicklung von mir als Person nicht unmittelbar abhängt; das Opfer meiner Identität auf dem „Altar der Nation” wäre sinnlos und überflüssig. Zumindest solange es Hoffnung gibt, mich selber als kreative Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Auch die bereits erwähnten egoistischen Motive entfallen - an Ruhm fehlt es nicht, mein Auskommen habe ich, und auch im Ausland bin ich zur genüge gewesen. Und ganz nebenbei: Ich glaube, daß die Nation die Lieder von Imants Kalniòð² dringender braucht als seine Teilnahme an der Debatte über die neuen Zolltarife.

Gundega Repðe: Um dich ist eine recht starke Aura der Unabhängigkeit, eine Distanz spürbar, die zu überschreiten du niemandem gestattest. Das ist zwar großartig und notwendig - aber kann man das „wirkliche” Leben eigentlich ganz bis zur Neige auskosten, wenn man bemüht ist, sich von Schmutz und Sudelei zu schützen?

Mâra Zâlîte: Ist denn das „wirkliche Leben” Schmutz und Sudelei? Dieser Ansicht bin ich nicht. Das wirkliche Leben ist nicht in einer Mülltonne zu finden. Darin ist lediglich Abfall. Schmutz und Sudelei haben im großen und ganzen immer irgendwie einen Bogen um mich gemacht. Sicher, die Welt ist voll von Miststücken, aber ich treffe zumeist auf phantastische Menschen. Menschen, die Presse und Fernsehen zur Zeit wie aus Trotz übersehen will. Auch die Literatur interessiert sich augenblicklich mehr für das Niederträchtige. Das geht vorüber. Mülltonnen - auch durchstöberte und durchwühlte - werden früher oder später ausgeleert.

Gundega Repðe: Hast du ein Quentchen von den Gesetzmäßigkeiten des Sports, der Psychologie der Gnadenlosigkeit in dein literarisches Schicksal mitgenommen?

Mâra Zâlîte: Das Risiko und den Wunsch, mit einem „Team” verbunden zu sein. In ihrem Wesen sind Sport und Kunst sehr verschieden. Die präzisen Kriterien im Sport und die Relativität von Kriterien in der Kunst zum Beispiel. Oder die Unmöglichkeit von Wettbewerb - der Grundlage des Sports - in der Kunst.

Gundega Repðe: Fällt es dir leicht, in den Gefilden des Schreibens zu schweben? Ruft man dich dann nicht ans Telefon, und die Kinder gehen auf Zehenspitzen?

Mâra Zâlîte: Ja, wenn ich erst einmal „schwebe”, dann fällt es mir leicht. Besonders Gedichte. Aber in diese Gefilde des Schwebens vorzudringen - das ist harte Arbeit. Jenen Zustand zu erreichen, da die Worte, Rhythmen und Bilder herbeiströmen, sich geradezu von selber fügen und in ganzen, fertigen Absätzen kommen, das ist schwer. Wenn jemand glaubt, dichten bedeutet, sich bei Kerzenschein ein wenig zu langweilen und mühelos ein paar Bogen Papier vollzukritzeln, dann irrt er sich. Eine echte Eingebung ist etwas durchaus Physiologisches: mit Zittern, Zähneklappern und Herzklopfen, wie eine Krankheit, ein Anfall. Von wegen zarte Muse in Tüll - ein Fuhrwerkspferd ist das! Das sind seltene Augenblicke, und wenn sie sich häufen, dann endet es im Irrenhaus. Achtzig, vielleicht neunzig Prozent aller Gedichte dieser Welt sind Produkte des Sichzusammenbrauens dessen, eine Präinspiration, und nur die übrigen zehn bis zwanzig Prozent sind wirklich inspiriert. Ja, und dann ist da der Verlust des Zeitgefühls. Dir scheint, daß vielleicht eine Stunde verstrichen ist, und traust deinen Augen nicht -in Wirklichkeit sind sechs Stunden vergangen. Ich lerne jetzt, zuhause zu schreiben, seit das Schriftstellerheim in Dubulti geschlossen ist. Das ist gar nicht so einfach. Indem man die Tür des Arbeitszimmers schließt, muß man alle Bande zerreißen - die Bande der Pflichten, der Sorgen, der Liebe. Sich egozentrieren. Wenn alle halbe Stunde die Tür aufgeht und ein zartes Stimmchen fragt: „Mami, hast du schon fertiggeschrieben?”, dann... Und wenn alle fünfzehn Minuten das Telefon klingelt, dann auch... Obwohl ich automatische Anrufbeantworter nicht mag, habe ich mir einen angeschafft. Ich bitte alle, die anrufen, hiermit um Verzeihung.

Gundega Repðe: Wie stehen deine Kinder zu dem, was du schreibst? Sprichst du mit ihnen darüber?

Mâra Zâlîte: Ja, sie sind meine Fans. Jânis war zehn, als Lâèplçsis (Rockoper nach Motiven des lettischen Nationalepos, 1988, d. Ü.) „angesagt” war. Er hat wahrscheinlich von allen Zuschauern die meisten Vorstellungen gesehen. Ich selber bin nicht so oft gegangen, denn als Libretto-Autorin „drohte” mir die Verbeugerei am Ende der Vorstellung. Bei Ilze hingegen ist es Eþu kaþocinð („Der Igelpelz”, 1991, d. Ü.), sie läuft zuhause mit dem Text herum und veranstaltet Vorführungen. Mit ihren neun Jahren liest sie auf eigene Initiative meine Gedichte und sagt, welche ihr gefallen und welche sie nicht versteht. Dann versuche ich zu erklären. Wir verstehen uns.

Gundega Repðe: In welchem Zustand ist derzeit dein Selbstbewußtsein?

Mâra Zâlîte: In einem labilen. Wie eine Nußschale auf den Wellen - auf und ab. Aber mit einem Kiel eine Spanne unter der Wasseroberfläche. Dieser Kiel ist das Bewußtsein, daß die Werte, die ich in der Kunst, der Literaur, der Kultur finde, so unvergleichlich mehr gelten als dicke Brieftaschen, glänzendes Metall und alles, was das Fleisch nährt - es ist einfach absolut kein Vergleich. Somit bin ich gefeit gegen Neid, materielles Streben und seelischen Verdruß. Im großen und ganzen jedenfalls, natürlich falle ich auch manchmal in ein Loch und krähe mit im großen Hat-doch-alles-keinen-Zweck-Chor. Oft ist dies auch die einzige Möglichkeit, ein Gespräch aufrechtzuerhalten. Es wird einem eng ums Herz, wenn man zwei wirklich großartige Schriftsteller sich an der Straßenecke treffen sieht, die sich nur auf dem Niveau von Mieterhöhungen und Salatpreisen unterhalten können. Nein, es ist nicht das Leben, das uns dazu zwingt, es ist das Niveau des Alltags, dem wir uns ausgeliefert haben. Ich halte noch stand.

Gundega Repðe: Wie erklärst du deinen Hang, dich mit klassischen Stoffen wie dem Laèplçsis oder dem Märchen vom Igelpelz auseinanderzusetzen? Was lockt dich daran? Vielleicht, daß du dich nicht mit der Konstruktion eines Plots beschäftigen mußt und dich wesentlicheren Dingen widmen kannst?

Mâra Zâlîte: Gott hat mir weder das Vermögen, Plots mit schwindelerregenden Wendungen zu erfinden, noch Begabungen auf dem Gebiet der Seelenmikrochirurgie gegeben. Ich habe die Tendenz, alles zu verallgemeinern, zu reduzieren, vielleicht auch zu vereinfachen und auszubeuten. Mich lockt die Möglichkeit, mit einer überkommenen Kulturerfahrung in Dialog zu treten. Ich habe Freude daran, adäquate Modelle einer Situation zu finden und zu fassen, Schlüsselworte zu suchen. Manchmal scheint das gelungen zu sein. Ab und zu denke ich: entsetzlich, immer wieder „nach Motiven”! Aber möglicherweise ist es so, daß unser ganzes Dasein „nach Motiven” verläuft. Alles ist unablässige Interpretation und Wiederholung.

Gundega Repðe: Was tust du, wenn du für eine Weile spurlos aus der Karogs-Redaktion³ verschwunden bist?

Mâra Zâlîte: Ich mache zur Zeit einen sechsmonatigen „Kreativurlaub”, die Hälfte ist schon um. Auf wiederholten Wunsch des Dailes-Theaters schreibe ich das Libretto zu der Oper Meþa gulbji („Die Wildschwäne”). Ja, ja, nach Motiven, diesmal von Anderson. Im Kopf habe ich außerdem ein Theaterstück und ein weiteres Libretto. Keine Ahnung, ob ich damit fertig werde, bevor der Arbeitsalltag bei Karogs wieder anfängt. Karogs ist mir ja lieb und teuer, aber es saugt mich auch ziemlich aus.

Deutsch von Matthias Knoll

 

¹ Atmoda: das „Dritte Nationale Erwachen” der Letten in den achtziger Jahren
² Imants Kalniòð, einer der populärsten zeitgenössischen lettischen Komponisten, der sein künstlerisches Schaffen zu jenem Zeitpunkt zugunsten seiner Tätigkeit als Parlamentsabgeordneter unterbrochen hatte
³ Karogs, Monatsschrift für Literatur, deren Chefredakteurin Mâra Zâlîte von 1989 bis September 2000 war





Originaltitel: Es gribu nâkt negaidîtâ
erschienen in: Mâra Zâlîte: Kas ticîbâ sçts [Rîga: Karogs, 1997], S. 289
und: Gundega Repðe: Gadsimta beigu skatiens [Rîga: Pçtergailis, 1999], S. 129

Das Interview wurde erstmals am 13. Oktober 1994 in der Tageszeitung Labrît veröffentlicht.
Es wurde in der Übersetzung leicht gekürzt.

© der deutschen Übersetzung M. Knoll
Gesamtumfang: 16.461 Zeichen / 9 Normseiten, publikationsfertig

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