Dace Rukðâne

Der Hund

Erzählung


Ein sonniger Septembermittag. Morgens hat es geregnet, und der Wald atmet den Duft winterbereiter Bäume, schneckenzerfressener Pilze und überreifer Nüsse aus. Auf diesem abgelegenen Weg ist lange niemand mehr gefahren. Vielleicht schon seit einem Dutzend Jahren nicht. An seinem Ende nichts als ein flechtig ergrauter, geduckter Schuppen und eine zwischen Haselruten gezwängte Brandruine.
          „Aus, wir sind ja gleich da“, stößt Nadine hervor. Nur mit Mühe beherrscht sie das Lenkrad.
          Der rote Toyota schlittert von einer Seite des Weges zur anderen, während er sich über die unterspülten Birkenwurzeln und den rutschigen Laubteppich rangelt. Auf dem Rücksitz zappelt ungeduldig ein Hund herum. Wenn sie einmal einen Hauch von Wildnis gewittert hat, ist Lora nicht mehr zu halten. Ihr beizubringen, die Fenster nicht vollzusabbern, war nie gelungen.
          Nadine hält den Wagen an. Weiterfahren ist nicht möglich. Sie läßt den Hund hinaus und verfolgt, wie er mit rotierendem Schwanz im Unterholz verschwindet. Sie ruft ihn nicht zurück. Nadine weiß, daß Lora sich nicht weit entfernt – sie ist ein Geschöpf des Menschen. Gezähmt. So sehr mit Liebkosungen und Wärme verwachsen, daß sie lange Spaziergänge zwar als angenehm, aber trotzdem doch als Pflicht empfindet.
          Nadine öffnet den Kofferraum. Darin liegen nur der Verbandskasten und eine Schippe. Sie langt hinein, hält jedoch auf halbem Weg inne. Nadine richtet sich auf und läßt ihren Blick in die Runde schweifen. Eine Weile bleibt sie stehen. Weder in ihrem Gesicht noch an ihrem Körper rührt sich der kleinste Muskel.
          „Nein, später“, murmelt sie vor sich hin und knallt die Haube zu.
          Die eine Hand in die Tasche ihrer weißen Windjacke gesteckt, in der anderen eine Halbliterflasche Mineralwasser, macht sie sich auf den Weg in Richtung Ruine.
          Zerbrechliche, leicht gebeugte Gestalt. Das blonde Haar achtlos am Hinterkopf zusammengenommen. Die Gummistiefel eindeutig zu groß. Hängender Kopf. Wenn sie ihn noch einen halben Fingerbreit tiefer senkt, wird der Hals sicher durchbrechen, und der kleine Körper würde sich für alle Zeiten dem Wald zu Füßen legen.
          „Nein, so geht es nicht weiter.“ Nadine schüttelt sich und drückt mit Gewalt den Rücken durch.
          Das erfordert mehr Anstrengung, als sie erwartet hat. Nadine taumelt einen Moment, dann holt sie rasch und tief Luft und preßt die Lippen zusammen – ein steinharter Riß von Wange zu Wange.
          Ihr Gang ist nunmehr entschlossen. Mit Brust und Armen teilt sie zielstrebig die Wogen der Disteln und Brennesseln, die Stiefel schmatzen im vom Dauerregen durchweichten Boden.
          Die Schwelle des Hauses ist von den Flammen unversehrt geblieben. Nadine läßt sich auf ihr nieder, stellt die Flasche neben sich und läßt den Blick über den Hof gleiten. Alles einzig und allein herbstliche Farbflächen, die sich in Nadines Gesichtsfeld flutend verschieben und verlagern, indem sie sich mischen, ordnen und erneut vermischen, ohne sich dort einfügen zu können, wo sie hingehören. Allzu viele Teile des Mosaiks sind in diesen Jahren verlorengegangen, unter den Tisch gefal­len, im Staub verschlissen und von Mäusen zernagt worden. Ihr Auge ertastet den alten Rosenapfelbaum, in dessen Astgabel einst ein Haupt­quartierchen eingerichtet war, der jedoch sogleich seitlich weg­gleitet. Sie versucht, die Stelle zu entdecken, wo sie in Sommer­nächten häufig eine Decke ausgebreitet und in die Sterne geschaut hat, aber sie verflüchtigt sich. Genau wie diese Bläschengirlanden, die manchmal vor den Augen schaukeln, wenn man versucht, durch den Kopf in sich hineinzuschauen. Sie flirren, verdrehen sich und gleiten über das Auge, aber sobald man blinzelt und versucht, sie genauer zu fixieren, ver­schwinden die Bläschen, schwimmen weg, versinken im Nichts. Als Kind glaubte Nadine, es seien Geister. Oder vielleicht irgendwelche Luftwesen, die ein gewöhnlicher Mensch nicht sehen kann. Sondern nur sie. Sie verlor sie und konnte sie auch wieder herbeirufen. Sie waren jedesmal ein wenig anders, aber sie waren da. Früher sind sie niemals ganz verschwunden.
          Nadine zieht ein dunkelgelbes Glasfläschchen mit weißem Etikett und Aluminiumversiegelung aus der Tasche. Nachdem sie eine Weile mit den Nägeln daran herumgeknippert hat, reißt sie das Metall mit den Zähnen ab. Ein winzig kleiner Tropfen Blut auf der Lippe. Nadine leckt ihn ab und kostet ihn lange aus. Dann folgt ein Gummistopfen. Nadine entfernt auch ihn. Mit knappen, exakten Bewegungen schraubt sie das Mineralwassser auf und gießt es in den gelben Flakon. Ein wenig nur. Ohne einen Tropfen zu verschütten. Dann steckt sie den Gummi­pfropfen zurück und schüttelt.
          Nadine fährt noch einmal mit der Hand in die Tasche. Eine weiße Kunststoffverpackung. Sie reißt sie auf und holt eine Spritze heraus. Ein plötzlicher Windstoß erfaßt die Plastikfolie, aber Nadine ist schneller, fängt sie ein und steckt sie in die Tasche. Die Nadel durchsticht den Gummi. Nadine saugt die durchsichtige Flüssigkeit in die Spritze, zieht die Nadel heraus, dreht sie nach oben und drückt die Luft aus dem Zylinder, bis die ersten Tropfen erscheinen. Instinktiv streckt sie die Zungenspitze nach ihnen aus, aber dann beherrscht sie sich. Sie legt die Spritze neben sich auf den Boden und wartet.
          Sie ruft nicht. Lora wird von selber kommen.

[...]

Manchmal will es Nadine scheinen, als sei sie nur in diesem Haus wirklich glücklich gewesen. Dann schimpft sie mit sich selber. Schließlich hat es auch danach Glücksmomente gegeben. Vielleicht sogar noch ergreifendere, noch vollkommenere. Es gibt nur einen Unter­schied. Dieses Zuhause hat ihr ein Blitz geraubt. Die übrigen hat sich immer jemand anderes mitgenommen. Jemand aus Fleisch und Blut. Vielleicht sogar mit einer Seele. Ging fort, Nadines Glück unter den Arm geklemmt. Wenn es zu groß war, dann wurde es in einen Koffer gepackt. Sie versteht, daß das nicht ganz richtig ist. Daß normale Menschen in ihrem Alter es nicht zulassen, daß man so mit ihrem Glück umgeht, aber sie kann einfach nichts dagegen tun. Das Glück ist zu kompliziert, es geht seine eigenen Wege und pflegt nicht zum Abendessen nach Hause zu kommen. Man kann es nicht am Schwanz packen oder ihm ein Halsband anlegen. Deshalb mag Nadine keine Katzen. Sondern nur Unverfälschtes und leicht Verständliches. Was nicht ohne Vorwarnung entschlüpft, wann es ihm in den Sinn kommt. Was man nicht verlieren oder an die Mäuse verfüttern kann.
     In Wirklichkeit stecken die einfachsten Dinge meistens in den Fläschchen mit den einfachsten Etiketten. Schlaf zum Beispiel. Sehr viel Schlaf und keinerlei Warnung. Nur die Bezeichnung und das Haltbarkeitsdatum. Weißes Etikett, schwarze Schrift. Nichts auf der Welt ist barmherziger als der Schlaf. Und Nadine ist zu alt, um an das Sandmännchen zu glauben.
     Im Gebüsch raschelt und rührt es sich. Lora ist zur Stelle. Vom Buddeln in Maulwurfshügeln besudelt, von Distelsamenkapseln übersät und fröhlich. Sie kommt zu Nadine gelaufen und geht leicht in die Hocke. Gleich wird sie mit ihren Pfoten auf die weiße Jacke tapsen.
     „Aus, Lora, du bist naß!“
     Gehorsam beruhigt sich die Hündin und legt den Kopf in den Schoß der jungen Frau. Die bernsteinfarbenen Augen sehen Nadine unver­wandt an. Sie lächelt und zottelt Lora hinter dem Ohr. Nadine ist vollkommen ruhig. Mit einer gewohnten Bewegung rollt sie die gefügige Hündin auf den Rücken und krault den nassen Bauch. Vor Behagen räkelt sich Lora auf dem Boden, die Augen geschlossen.
     Mit der rechten Hand tastet Nadine nach der Spritze. Sie kniet nieder, ohne mit dem Kraulen aufzuhören. Vor Glückseligkeit wagt Lora nicht einmal zu seufzen. Es ist zu hören, wie die Blätter fallen und der Wind in den Espen zaust.
     „Gleich, mein Liebling, gleich, ich will dich nur noch einmal knuffeln“, flüstert Nadine und schmiegt sich dicht an den Hund.
     Der linke Arm schlingt sich um Loras Hals, die Nase vergräbt sich in die goldene Achselhöhle. In der rechten Hand die Spritze. Vier Finger um den Zylinder, den Daumen auf dem Kolben.
     „Gleich, meine Brave, laß mir noch einen Augenblick Zeit.“
     Hoch oben rufen die Kraniche einander zusammen und fliegen fort. In Keilformation. Gemeinsam. Weit weg. Dorthin, wo es wärmer ist. Man kann sie rufen oder es lassen. Umkehren werden sie nicht mehr.

Lora kam im dritten Jahr ihres Zusammenseins in die Familie. Nadine wollte eigentlich ein Kind, konnte sich aber irgendwie nicht entschei­den. Robert wiederum meinte, daß es eigentlich irgendwie noch zu früh sei. Sie behalfen sich auf traditionelle Art, wie üblich, wenn es weder wirklich ja noch wirklich nein heißt, sondern wimmelt und wuselt vor lauter Irgendwies und Eigentlichs: sie schafften sich einen Hund an.
     Nun hatten sie etwas, um das sie sich kümmern konnten, endlich etwas Gemeinsames und Unteilbares.
     Lora war der kleinste Welpe eines Frühjahrswurfs. Ein Golden Retriever. Nadine hatte die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, daß es ihr irgendwann gelingen würde, Robert auch zu einem Baby zu überreden, deshalb war die Rasse von besonderer Bedeutung – das neue Familienmitglied mußte so veranlagt sein, daß es sich mit einem jeden gut versteht.
     Hinsichtlich des Zeigens und Empfangens von Liebe war Lora unschlagbar. Ein Geschöpf, das treuer, intelligenter und sensibler wäre, ist kaum vorstellbar. Sie lernte schnell, verstand Herrchens und Frau­chens Wünsche, noch bevor sie ausgesprochen wurden, und wenn Na­dine oder Robert einmal ein Zipperlein hatten, kam sie herbei­ge­trot­tet, schmiegte sich an und schwieg mitfühlend. Sie beide waren überzeugt, daß in Loras Absichten nicht der leiseste Funke von Eigennutz lag, und verhielten sich so, als ob auch der Hund selber daran glauben würde.
     Nadine ertappte sich gelegentlich bei dem Gedanken, daß der Hund als Lösung, als aufmunternde Note dienen könnte in dem starren, windstillen Schweigen, das nun schon seit geraumer Zeit ihre Zweisamkeit umschloß. Andere Paare benutzen Kinder zu diesem Zweck. Nadine war zu aufrichtig und vielleicht ein wenig zu ängstlich, um Robert zu stehlen, was er nicht geben wollte. Der Hund war wie ein Kompromiß. Wie eine Hoffnung. Wie eine Bewegung. Jemand, der es möglicherweise wagt, auf die soeben zugefrorene Pfütze zu treten und das Eis zu kleinen Stücken zu zertrümmern.
     Wärme war nie Roberts Stärke gewesen. Das wurde Nadine recht schnell klar. Anfangs rechtfertigte Robert sich mit Müdigkeit, dann mit einer Grippe, dann abermals mit Müdigkeit. Die alltäglichen Liebko­sun­gen verwandelten sich bald in achtlose, beiläufige Berührungen, die für Nadine sengender waren als ein Schneeball, der einem aus heiterem Himmel ins Gesicht geworfen wird. Ausflüchte, Zurückhaltung, aus­wei­chender Blick und zugewandter Rücken waren das ABC, das sie von Grund auf zu lernen hatte. Roberts zunächst als Schüchternheit interpretierte Befangenheit erwies sich als simpler Unwille, sich anzustrengen. Die vermeintliche Würde verwandelte sich in Trägheit, die Pietät in Eigenbrötlertum. Bisher hatte Nadine niemanden gekannt, der sich derart vehement vor Zärtlichkeiten schützte – und sich derart hartnäckig weigerte, seinerseits zu liebkosen. Sie selber war zwar keineswegs eine Klette, aber etwas derart Selbstisches und Entfremde­tes konnten ihre Sinne nicht hinnehmen. Sie kringelte sich zusammen wie das Rüsselchen eines toten Schmetterlings und verdorrte allmäh­lich. Irritiert starrte Nadine auf den unantastbaren Körper und fing wieder an, die Kuscheltiere aus Kindertagen mit ins Bett zu nehmen.
     Nach dem ersten gemeinsam verbrachten Jahr versiegte Roberts Zärtlichkeit gegenüber Nadine gänzlich. Ebenso plötzlich und vorher­seh­bar, wie die Jahreszeiten einander ablösen. Die Dahlien blühen, die Samtblumen, die späte Kapuzinerkresse, dann mit einemmal, klack, Frost – und am nächsten Morgen hängt alles bräunlich und schlaff herunter. Noch ein paar Tage später stapft man bereits durch den Schnee, und alle reden davon, daß der Winter da ist. Er weigerte sich einmal, mit ihr zu schlafen, ein zweites Mal, einen Monat lang, zwei ...
     Während sie nach innen Tränen vergoß, hörte sie sich von Zeit zu Zeit Roberts Erklärungen an: Sex habe in seinem Wertesystem so gut wie keine Bedeutung, er würde darin keinerlei Sinn und noch weniger Genuß sehen, aber wenn es so wichtig sei für Nadine, dann sei er natürlich bereit, ihr entgegenzukommen. Gesetzt den Fall, er ist nicht zu müde. „Schließlich herrscht zwischen uns ideale Harmonie“, fügte er hinzu, „und man kann nicht verlangen, daß absolut alles perfekt ist. Das ist doch nur eine Kleinigkeit.“ Und da hatte er zum Teil nicht unrecht – in allen anderen Bereichen war ein besseres Einvernehmen schwer denkbar.
     Seinen Vorsatz setzte Robert in die Tat um. Jedenfalls den Teil, der sich auf das Bett bezog. Brav und gewissenhaft arbeitete er sein Pensum ab und tat alles, damit Nadine gut schlafen konnte. Die Tageszärtlichkeiten blieben zwar auch weiterhin aus, aber damit hatte sie sich abzufinden. Das Zusammenleben sei doch die Kunst der Kompromisse, und wenn Robert ihr nachts entgegenkam, dann müsse Nadine doch auch Verständnis haben und tagsüber nachgeben. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich einverstanden zu erklären und in die neue Ordnung zu fügen. Alle Beziehungen, die Nadine vorher gehabt hatte, waren zu skandalträchtigen Katastrophen ausgeartet, deshalb wußte sie sehr wohl, wie heilig der Frieden ist, und war bereit, einen hohen Preis dafür zu zahlen.
     Im Laufe der Jahre hatte sie sich den Satz „alles hat seinen Preis“ so penetrant häufig anhören müssen, daß sie selbst dann das Portemonnaie zückte, wenn es niemand von ihr verlangte. Es fiel Nadine leichter, ein Stück ihrer selbst abzuspalten, als das Gefühl zu haben, jemandem etwas schuldig zu sein. Als sie Robert kennenlernte, konnte sie lange nicht fassen, daß sie seinetwegen keine Opfer bringen mußte. Über mehrere Monate betastete Nadine sich sorgfältig nach dem Erwachen und schüttelte so lange den Kopf, bis sie es plätschern hörte, um sich zu vergewissern, daß sie sich nicht selber ausgedacht hatte. Deshalb war sie keineswegs überrascht, als Robert sich der Intimität entzog. In gewisser Weise hatte sie so etwas erwartet. Etwas, das wieder geopfert werden mußte.
     Anfangs wollte es ihr nicht recht gelingen – der Körper sträubte sich und attackierte Nadine praktisch mit allem, was in seiner Macht stand. Angefangen von Kopfschmerzen bis hin zu Pubertätspickeln. Nach den ersten pflichtgemäß vollzogenen Geschlechtsakten wurde Nadine schlecht. Noch lange danach konnte sie nicht einschlafen, machte sich heiße Milch und fing wieder an zu rauchen. Die Übelkeitsgefühle vergingen dennoch schnell. Sie gewöhnte sich ein und lernte, die intimen Momente zu nutzen, ohne sie zu erwarten oder sich auf sie vorzubereiten. Auch ihr Körper fügte sich in die neue Ordnung und beruhigte sich. Das Verlangen nach Umarmungen kapselte sich ein wie eine Mikrobe, die den Frost überstehen muß. Vielleicht auch ewigen Frost. Das wußte Nadine nicht. Die Angst vor der Ewigkeit machte starr, deshalb hörte sie auf, Fragen zu stellen. Um sich selber nicht hören zu müssen, verzichtete sie auch auf die Stille. Seit jenem Tag, da Nadine sich gänzlich zufriedengab, unterschied sie keine Details mehr, und die ganze Welt verwandelte sich in bewegliche Farbflächen.
     Ja, und dann tauchte Lora auf. [→ Weiterlesen ...]

2006
Deutsch von Matthias Knoll


Lettischer Originaltitel: Suns
Erschienen in: Kultûras Diena v. 1. 9. 2006
© D. Rukðâne

© der deutschen Übersetzung M. Knoll
Erschienen in: lettische literatur #2
Gesamtumfang: 23.850 Zeichen, frei zur vertraglich geregelten Verwertung
Umfang der Leseprobe: 15.475 Zeichen

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